KORTIZES Symposium 2020
KORTIZES Symposium 2020
Symposium Kortizes 2020 · Live online
Wo sitzt der Geist?
Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition
Zusammenfassungen
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Veranstalter: Kortizes – Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs gemeinnützige GmbH, Büro: Ostendstr. 185 A, 90482 Nürnberg info@kortizes.de, www.kortizes.de, www.facebook.com/kortizes, www.twitter.com/kortizes, www.instagram.com/kortizes Programmgestaltung und Organisation: Helmut Fink, Dietmar Fischer und Dr. Rainer Rosenzweig Medienpartner: Bildquellen Referenten: Bauer: Fotostudio Charlottenburg; Carbon: privat; Flor: privat; Haynes: Berlin Center for Advanced Neuroimaging; Helmstaedter: MPI für Hirnforschung; Krickel: Jörg Birenheide; Lenggenhager: Karin Becker; Lyre: Universität Magdeburg; Merkel: privat; Muckli: University of Glasgow; Singer: Karin Becker; Stephan: Leon Sütfeld. Bildquellen Team: Adam-Radmanic: privat; Albrecht: privat; Devecioğlu: privat; Fink: Karin Becker; Fischer B.: privat; Fischer D.: privat; Gebert: Karin Becker; Hübner: Evelin Frerk; Klebl: privat; Pausenberger: privat; Rosenzweig B.: privat; Rosenzweig R.: Evelin Frerk ; Fischer J.-F.: Fotostudio Neukoelln. Weitere Bildquellen: S. 01: Kortizes; S. 02: Pexels 103569 Valeria Boltneva; S. 03: Pixabay 2562222 StockSnap. Nutzen Sie die Gelegenheit und werden Sie Kortizes-Förderer! Sie möchten die Arbeit des gemeinnützigen Instituts Kortizes unterstützen und selber davon profitieren? Dann werden Sie Förderer oder Stifter des populärwissenschaftlichen Diskurses! Aufgrund der Gemeinnützigkeit ist Ihr Beitrag in jedem Falle steuerlich absetzbar. Im Förderkreis erhalten Sie nicht nur ermäßigten Eintritt auf alle von Kortizes veranstalteten und mitveranstalteten Vorträge, Salons, Symposien. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, die Zeitschrift unseres Medienpartners Gehirn und Geist zum ermäßigten Preis zu abonnieren. Und schließlich erhalten Sie kostenfrei und automatisch den neuesten Symposiums-Band von Kortizes, sobald er erscheint. Ab € 10,– im Monat sind Sie dabei, die Abbuchung erfolgt in einem jährlichen Gesamtbetrag. Falls Sie mehr investieren möchten, erhöht jeder weitere Euro die für uns so wertvolle Unterstützung unserer Arbeit. Ab einem jährlichen Beitrag von € 1.000,– können Sie als Stifter des populärwissenschaftlichen Diskurses kostenlos bei allen Kortizes-Veranstaltungen teilnehmen (insbesondere bei den Symposien, aber auch bei anderen Veranstaltungen, ist dennoch eine kurze Anmeldung erforderlich, damit wir Sie als Gast registrieren können). Weitere Gegenleistungen erfolgen dann nach Absprache und nach Ihren Wünschen und Erfordernissen. Anträge unter kortizes.de/foerderkreis. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Schön, dass Sie dabei sind. |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition
Herzlich willkommen zum Symposium Kortizes 2020!
In diesem Heft finden Sie eine Programmübersicht, Zusammenfassungen der Vorträge des Symposiums, Wissenswertes zu den Referentinnen und Referenten und eine Liste mit Buchempfehlungen zum Thema. Das Symposium findet aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online statt. Wir wünschen Ihnen ein informatives Wochenende mit vielen inspirierenden Einblicken, nützlichen Kontakten und anregenden Gesprächen.
Herzliche Grüße, Ihr Kortizes-Team
Kortizes in Köpfen: Das Organisationsteam
... und viele weitere Helferinnen und Helfer!
Durch die Ohren ins Gehirn
Der Kortizes-Podcast macht Wissenschaft und Philosophie lebendig. Humanistisch aus Überzeugung.
Hörbar und abonnierbar unter www.kortizes.de/multimedia (dort: iTunes-Link)
Brynja Adam-Radmanic Hansjörg Albrecht Elvan Devecioğlu Helmut Fink Beate Fischer Dietmar Fischer
Claus Gebert Jürgen Hübner Dr. Franz Klebl Rudolf Pausenberger Dr. Barbara Rosenzweig Dr. Rainer Rosenzweig
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Programm Freitag, 13. November 2020 18:20–18:30 18:30–18:45 18:45–21:00 (Virtueller) Einlass Moderation: Dr. Rainer Rosenzweig Prof. Dr. John-Dylan Haynes Dem Geist auf der Spur Auslesen von Gedanken aus der Hirnaktivität Samstag, 14. November 2020 08:50–09:00 09:00–09:45 09:45–10:30 10:30–11:00 11:00–11:45 11:45–12:30 12:30–14:30 (Virtueller) Einlass Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Lars Muckli Das Gehirn als Vorhersagemaschine Haben Neurowissenschaften eine Vereinigungstheorie? Prof. Dr. Wolf Singer Natürliche und künstliche Intelligenz Worin sich technische und biologische Systeme unterscheiden Pause Moderation: Jan Frederik Fischer Prof. Dr. Herta Flor Körperrepräsentation und Schmerz Von der Theorie zur Therapie Prof. Dr. Joachim Bauer (aufgezeichnet) Akteur des Geistes Das Selbst – seine Rolle als sozialer Ansprechpartner und als innerer Arzt Mittagspause 4 Wenn Sie als Symposiums-Teilnehmer/in registriert sind, können Sie Video-Mitschnitte der Online- Vorträge zwischen 30.11. und 13.12.2020 kostenlos über einen Link der Firma Auditorium Netzwerk noch einmal ansehen. (Anzufordern bei Bernd.Ulrich@auditorium-netzwerk.de.) |
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14:30–15:15 15:15–16:00 16:00–16:30 16:30–17:15 17:15–18:00 ab 18:00 Moderation: Dr. Barbara Rosenzweig Prof. Dr. Moritz Helmstaedter Connectomics: Karten des Denkens Können Computer vom Gehirn lernen? Prof. Dr. Grischa Merkel Lieber nicht denken? Wie das Silicon Valley unsere Gedanken entschlüsselt Pause Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Achim Stephan Situierte Affektivität Emotionen jenseits von Gehirn und Körper Prof. Dr. Beate Krickel Der Sitz des Geistes und das Unbewusste Philosophische Probleme im Lichte situierter Ansätze Virtuelles Zusammentreffen von Körper und Geist Zwanglose Gespräche mit Leib und Seele im virtuellen Raum Sonntag, 15. November 2020 08:50–09:00 09:00–09:45 09:45–10:30 10:30–11:00 11:00–11:45 11:45–13:00 (Virtueller) Einlass Moderation: Claus Gebert Prof. Dr. Claus-Christian Carbon Ist der leiblose Geist ein seelenloser Körper? Über körperliches Denken und Fühlen Prof. Dr. Bigna Lenggenhager Körper und Kognition Wie die Körperwahrnehmung das Denken beeinflusst Pause Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Holger Lyre Der erweiterte Geist Gehirn, Kognition, Bewusstsein und ihre Situiertheit in der Welt Expert(inn)endiskussion Ein Gehirn denkt nie allein Streitfragen an den Rändern des Neuronalen Mit dabei: Claus-Christian Carbon, Bigna Lenggenhager, Holger Lyre, Grischa Merkel 5 |
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Freitag, 13. März 2020, 18:30–21:00 Uhr Prof. Dr. John-Dylan Haynes Dem Geist auf der Spur Auslesen von Gedanken aus der Hirnaktivität Seit jeher sind wir von der Frage fasziniert, ob es möglich ist, die Gedanken einer anderen Person zu lesen. Mit der Entwicklung moderner Hirnscanner steht uns jetzt zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte eine geeignete Technik zur Verfügung. Grundlage dafür ist, dass jeder Gedanke mit einem charakteris- tischen Muster der Hirnaktivität einhergeht. Wenn man einen Computer darauf trainiert, diese Muster zu erkennen, kann man darauf schließen, was eine Person gerade denkt, zumindest zu einem gewissen Grad. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg, bis diese Laborforschung anwendungsreif sein wird. Umso problema- tischer ist es, dass bereits jetzt kommerzielle Anbieter Dienstleistungen im Bereich Lügendetektion oder Neuromarketing anbieten, obwohl solche Techniken noch gar nicht anwendungsreif sind. Dieser Vortrag wird deshalb ein realistisches Bild der Möglichkeiten und Grenzen des wissenschaftlichen Gedankenlesens geben. Prof. Dr. John-Dylan Haynes ist Psychologe und Neurowissenschaftler sowie Direktor des Berlin Center for Advanced Neuroimaging (BCAN) und Professor am Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN) der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Nach Studium der Psychologie und Philosophie in Bremen, Promotion zum Dr. rer. nat. am Institut für Biologie in Bremen und Forschungsaufenthalten in Magdeburg, Plymouth und London war er zuvor Leiter einer Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entschlüsselung mentaler Zustände anhand von Gehirnsignalen sowie Aufmerksamkeit, Bewusstsein und Entscheidungen. www.sites.google.com/site/hayneslab 6 |
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Samstag, 14. März 2020, 09:00–09:45 Uhr Prof. Dr. Lars Muckli Das Gehirn als Vorhersagemaschine Haben Neurowissenschaften eine Vereinigungstheorie? Ist das Gehirn eine Vorhersagemaschine? Unsere Nervenzellverbände lernen über die Inhalte in der Außenwelt, indem sie sich auf Vorhersagespiele einlassen. Vorhersagemodelle werden gebaut und behalten, sofern sie nützlich sind, und verworfen oder angepasst, falls sie Vorhersagefehler hervorbringen. Das ist der grundsätzliche theoretische Rahmen der Vereinigungstheorie. Wir verwenden Hirn-Bildgebung, um empirische Unterstützung dieser Theorie zu finden. Unsere Probanden navigieren durch virtuelle Welten und wir beobachten, wie im Gehirn die Zukunft vorweggenommen wird. Ein grundsätzliches Verständnis der zugrunde liegenden Hirnprozesse kann zum Beispiel durch das Zusammenarbeiten vieler internationaler Forschungsteams wie im Human Brain Project vorangetrieben werden. Prof. Dr. Lars Muckli ist Professor für Visuelle und Kognitive Neurowissenschaften und Direktor für funktionelle Magnetresonanztomographie am Institut für Psychologie und Neurowissenschaften der Universität Glasgow sowie am dortigen Centre for Cognitive Neuroimaging (CCNi) und am College of Medical, Veterinary and Life Sciences. Er studierte Psychologie in Gießen und promovierte dort 2002. www.muckli.psy.gla.ac.uk/index.php/people/pi 7 |
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Samstag, 14. März 2020, 09:45–10:30 Uhr Prof. Dr. Wolf Singer Natürliche und künstliche Intelligenz Worin sich technische und biologische Systeme unterscheiden Künstliche Systeme besiegen professionelle Schach- und Go-Spieler, aber sie tun sich schwer, den Routen- plan zu berechnen, mit dem ein Vertreter 30 Orte auf kürzestem Weg besuchen kann. Dies verweist darauf, dass in künstlichen und biologischen Systemen sehr unterschiedliche Prinzipien der Informations- verarbeitung realisiert sind. Diese Unterschiede herauszuarbeiten ist Anliegen des Vortrages. Während die Funktionsweise künstlicher Systeme, weil von Menschen entwickelt, nahezu vollständig durchschaubar ist, geben uns biologische Systeme trotz beträchtlicher Fortschritte in der Hirnforschung immer noch große Rätsel auf. Fest steht lediglich, dass natürliche Gehirne Verarbeitungsstrategien anwenden, die unserer Intuition über die Vorgänge in unserem Gehirn widersprechen, noch weitestgehend unverstanden sind und in technischen Systemen nicht angewandt werden. Prof. Dr. Wolf Singer ist Direktor em. am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main und Gründungsdirektor des Frankfurt Institute for Advanced Studies sowie des Ernst-Strüngmann-Instituts für Neurowissenschaften in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft und des Brain Imaging Centers. Ferner ist er wissenschaftlicher Leiter des Ernst-Strüngmann-Forums. Seine Forschung ist der Aufklärung der neuronalen Grundlagen kognitiver Funktionen gewidmet. Im Zentrum steht die Frage, wie die über viele Hirnareale verteilten Verarbeitungsprozesse zusammengebunden werden, um kohärente Wahrnehmungen zu ermöglichen. Wolf Singer ist international bekannt für seine Forschungen und Überlegungen zu den physiologischen Grundlagen der Wahrnehmung und des Bewusstseins. www.brain.mpg.de/research/emeriti/prof-dr-hc-mult-wolf-singer Zum Weiterlesen: »Jenseits des Selbst: Dialoge zwischen einem Hirnforscher und einem buddhistischen Mönch« (mit Matthieu Ricard), Suhrkamp 2018, € 12,00 »Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog«, Suhrkamp 2008, € 10,00 8 |
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Samstag, 14. März 2020, 11:00–11:45 Uhr Prof. Dr. Herta Flor Körperrepräsentation und Schmerz Von der Theorie zur Therapie Chronische Schmerzen ermöglichen einen besonders interessanten Einblick in die Funktionsweise des Gehirns. So besteht nach der Amputation eines Körpergliedes dessen Repräsentation fort und dies kann sich als Phantomschmerz äußern, bei dem Schmerzen im nicht mehr vorhandenen Körperteil auftreten. Prof. Dr. Herta Flor ist wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Lehrstuhlinhaberin für Neuro- psychologie an der Universität Heidelberg. Zuvor war sie als Professorin an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Unter ihren zahlreichen Auszeichnungen sind der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg 2004 sowie zwei Ehrendoktorate. Sie ist u.a. Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher – Leopoldina. Ihr Forschungsschwerpunkt umfasst die enge Verbindung zwischen körperlichen Ursachen und der psychologischen Dimension des Schmerzes. www.zi-mannheim.de/forschung/personen/person/89.html 9 |
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Samstag, 14. März 2020, 11:45–12:30 Uhr Prof. Dr. Joachim Bauer (aufgezeichnet) Akteur des Geistes Das Selbst – seine Rolle als sozialer Ansprechpartner und als innerer Arzt Friedrich Schillers Diktum »Es ist der Geist, der sich den Körper baut« (Wallenstein) ist aus moderner neurowissenschaftlicher Sicht weniger abwegig, als es auf den ersten Blick scheint. Seriös definiert, meint Geist eine bestimmte Haltung (»Spirit«), einen mentalen Zustand (»Mind«), schließlich aber auch sprachliche Produkte, Ideen und Informationen (»Contents«). Akteur eines so definierten Geistes ist das Selbst, ein spezifisch humanes Phänomen, dem die modernen Neurowissenschaften durch die Entdeckung der Selbst-Netzwerke erst seit Kurzem auf die Spur gekommen sind (siehe Joachim Bauer: »Wie wir werden, wer wir sind«, Blessing-Verlag 2019). Der Mensch wird ohne ein Selbst geboren. Seinen »Geist« eingehaucht bekommt das Selbst durch die Resonanzen, die wir zeitlebens durch signifikante Andere erhalten. Für den Säugling und das Kleinkind fungiert die Hauptbezugsperson als eine Art »Extended Mind«. Aber auch danach interferieren von signifikanten Anderen kommende Botschaften mit dem Selbst des Adressaten. Prof. Dr. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, zweifach habilitierter Facharzt (Internist und Psychiater), Psychotherapeut und Sachbuchautor (»Das Gedächtnis des Körpers«, 2002; »Warum ich fühle, was du fühlst«, 2005; »Prinzip Menschlichkeit«, 2006; »Schmerzgrenze«, 2013; »Selbststeuerung«, 2015; »Wie wir werden, wer wir sind«, 2019). Für herausragende Forschung (mit längeren Aufenthalten in den USA) wurde Joachim Bauer von der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie mit dem renommierten Organon- Forschungspreis geehrt. Nach jahrzehntelangem Wirken am Universitätsklinikum Freiburg lebt, forscht und lehrt er nun in Berlin. www.psychotherapie-prof-bauer.de Zum Weiterlesen: »Wie wir werden, wer wir sind: Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz«, Blessing 2019, € 22,00 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2019, € 19,90) »Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens«, Heyne 2018, € 9,99 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2015, € 19,90) »Arbeit: Warum sie uns glücklich oder krank macht«, Heyne 2015, € 9,99 »Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt«, Heyne 2013, € 8,99 »Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern«, Piper 2013, € 11,00 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2014, € 19,90) 10 |
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Samstag, 14. März 2020, 14:30–15:15 Uhr Prof. Dr. Moritz Helmstaedter Connectomics: Karten des Denkens Können Computer vom Gehirn lernen? Was wir heute unter Künstlicher Intelligenz (KI) verstehen ist künstlich, aber noch nicht wirklich intelligent. Trotz wichtiger Fortschritte ist die heutige KI noch äußerst ineffizient: Sie verschwendet Energie und benötigt Unmengen sogenannter »Labels«. Beides ist teuer und nicht nachhaltig. Vor 50 Jahren wurden die heutigen Methoden der KI von der Neurowissenschaft inspiriert – und die Frage ist naheliegend, ob es aus der Hirnforschung erneut Inspirationen für eine nächste Generation der KI geben kann. Unsere Gehirne sind schließlich unübertroffen in ihrer Energieeffizienz und Lernfähigkeit. Mithilfe neuester Methoden der Netzwerkanalyse im Gehirn (»Connectomics«) sollen die Besonderheiten des biologischen Computers in unseren Köpfen bestimmt, Lernregeln verstanden und mögliche Veränderungen im Kontext von Erkrankungen beschrieben werden. Prof. Dr. Moritz Helmstaedter ist wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und geschäfts- führender Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Nach Studium der Medizin und der Physik an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (Diplom 2006 und Approbation 2007), Promotion am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und anschließender Zeit als Post-Doc war er von 2011 bis 2014 Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Neuro- biologie in München. Seine Forschung hat die Kartierung der Nervenzellnetzwerke in Säugetiergehirnen zum Ziel; hier leistet seine Abteilung Pionierarbeit im noch jungen Forschungsfeld der »Connectomics«. www.mpg.de/8334224/hirnforschung_wissM41 11 |
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Samstag, 14. März 2020, 15:15–16:00 Uhr Prof. Dr. Grischa Merkel Lieber nicht denken? Wie das Silicon Valley unsere Gedanken entschlüsselt »Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?«, heißt es in einem alten Volkslied. Die Antwort darauf scheint sich abzuzeichnen: Nicht nur werden von Firmen wie Microsoft seit einiger Zeit Patente auf sog. Mindreading Devices angemeldet, auch die Forschung steht in Sachen »Gedankenlesen« offenbar vor einem Durchbruch, wie uns das Wissenschaftsmagazin Nature in immer kürzeren Abständen mitteilt. Gedanken in Sprache zu übersetzen, wäre unbestreitbar ein Segen für gelähmte Patienten und würde von »Rechtschreib- muffeln« sicher auch geschätzt. Aber müssen wir angesichts dieser Entwicklungen nicht auch besorgt sein? Das Volkslied fragt ja nur rhetorisch danach, wer Gedanken erraten kann. Tatsächlich preist es die absolute Privatheit, eben »Freiheit« der Gedanken von staatlichem Einfluss. Der Vortrag geht deshalb der Frage nach, was noch privat ist, wenn »Gedankenlesen« Wirklichkeit wird. Er beleuchtet aber auch, was am Mentalen immer schon »öffentlich« war. Prof. Dr. Grischa Merkel ist Vertretungsprofessorin an der Universität Bremen und habilitierte sich an der Universität Kiel. Bis Oktober 2019 war sie für fünf Jahre Assistenzprofessorin für Ethik und Recht an der Juristischen Fakultät der Universität Basel, nachdem sie an mehreren strafrechtlichen Lehrstühlen in Deutschland als Mitarbeiterin gearbeitet hat und als Juniorfellow für ein Jahr am Hanse- Wissenschaftskolleg eingeladen war. Sie studierte Rechtswissenschaften in Bremen und Sheffield (UK) und danach Wirtschafts- und Steuerrecht sowie Kriminologie in Heidelberg und Hamburg. Im Bereich von Neurowissenschaften und Recht liegen ihre Forschungsschwerpunkte auf der strafrechtlichen Schuldfrage, dem Umgang mit psychisch kranken Gewalttätern, den Menschenrechten sowie auf der Aussagekraft von sog. Hirnscans. www.ius.unibas.ch/de/personen-252/grischa-merkel/zur-person Zum Weiterlesen: »Behandlungsabbruch und Lebensschutz: Strafrechtliche und rechtsethische Grundlagen medizinischer Lebensbeendigung unter besonderer Berücksichtigung des apallischen Syndroms (Wachkoma)«, Nomos 2020, € 124,00 12 |
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Samstag, 14. März 2020, 16:30–17:15 Uhr Prof. Dr. Achim Stephan Situierte Affektivität Emotionen jenseits von Gehirn und Körper Nach einer Einführung in die gegenwärtige Debatte über situierte Affektivität, die zugleich nachzeichnet, wie und warum die dort verwendete Begrifflichkeit der »4-Es« (embodied, embedded, extended, enacted) aus dem kognitiven in den affektiven Diskurs übertragen wurde, erfolgt eine kritische Bestandsaufnahme. Diese ergibt, dass im Unterschied zur These, dass kognitive Vorgänge verkörperlicht (embodied) sind, die analoge These, dass affektive Vorgänge verkörperlicht sind, nicht sonderlich aufregend ist. Außerdem argumentiere ich, dass der unter dem Stichwort »coupling-constitution fallacy« schwelende Streit zwischen eingebetteten (embedded) und erweiterten (extended) kognitiven/affektiven Prozessen wenig zielführend ist, und es besser sein könnte, die diesem Streit zugrundeliegende Unterscheidung ganz aufzugeben. Spannender ist es stattdessen, mit dem Begriff externer Gerüste (environmental scaffolds) die große Vielzahl an Interaktionen, die Menschen mit ihrer natürlichen, technischen und sozialen Umgebung eingehen, genauer zu beleuchten und dabei zu untersuchen, wie wir externe Gerüste nutzen, um bestimmte affektive Prozesse zu regulieren, oder wie andere Menschen, Organisationen und Gruppierungen gerade durch Bereitstellung solcher Gerüste Einfluss auf unsere Affektivität nehmen können. Prof. Dr. Achim Stephan ist Professor für Philosophie der Kognition an der Universität Osnabrück. Nach dem Studium der Philosophie, Mathematik und der Psychotherapie und Psychosomatik an der Universität Göttingen promovierte er dort 1988 über Sigmund Freuds Bedeutungstheorie. Von 1988 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm »Kognition und Gehirn« und habilitierte sich 1998 in Philosophie zum Thema »Emergenz« an der Universität Karlsruhe. Seit 2017 ist er Ko-Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs »Situierte Kognition« und Präsident der European Philosophical Society for the Study of Emotions (EPSSE). Seine Forschungsschwerpunkte sind menschliche Affektivität, situierte Kognition und Affektivität, Theorien der Emergenz, Philosophie der Psychiatrie und Psychotherapie, Philosophie des Geistes und der Kognition sowie Philosophie der Kognitionswissenschaft. www.philosophie.uni-osnabrueck.de/wer_wir_sind_und_woran_wir_arbeiten/personen/prof_dr_phil_achim_stephan.html Zum Weiterlesen: »Emergenz: Von der Unvorhersagbarkeit zur Selbstorganisation«, mentis 2016, € 48,00 »Handbuch Kognitionswissenschaft« (mit Sven Walter), J. B. Metzler 2013, € 29,95 13 |
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14 Samstag, 14. März 2020, 17:15–18:00 Uhr Prof. Dr. Beate Krickel Der Sitz des Geistes und das Unbewusste Philosophische Probleme im Lichte situierter Ansätze Die moderne Kognitionsforschung geht davon aus, dass viele oder gar alle geistigen Aktivitäten unbewusst stattfinden können: Blindsight-Patienten können auf Stimuli reagieren, die sie nicht sehen; wir alle Eine klassische Antwort auf diese Frage lautet: Bewusste und unbewusste geistige Prozesse haben gemeinsam, dass sie repräsentational sind. Zum Beispiel haben meine bewusste Wahrnehmung der Computertastatur vor mir und meine unbewusste Wahrnehmung des Tisches darunter gemeinsam, dass sie ein Objekt als Gehalt haben – die Tastatur bzw. den Tisch. Dieser Gehalt ist, was sie zu geistigen Prozessen bzw. in diesem Fall zu Wahrnehmungsprozessen macht. Für Vertreterinnen und Vertreter sogenannter situierter Ansätze stellt sich jedoch eine Herausforderung: Eine ihrer zentralen Thesen ist, dass Repräsentationen und mentale Gehalte keinen Platz in einer Theorie des Geistes haben. Ist die Redeweise vom unbewussten Geist im Kontext situierter Ansätze dann überhaupt sinnvoll? In dem Vortrag wird es um diese Herausforderung gehen. Es wird darin ein neuer Vorschlag präsentiert, wie situierte Ansätze mithilfe der Neurowissenschaft den unbewussten Geist sinnvoll beschreiben können. Prof. Dr. Beate Krickel ist Professorin für Philosophie der Kognition an der Technischen Universität (TU) Berlin. Sie studierte Kognitionswissenschaften und Philosophie in Osnabrück, Münster und Trient. Von 2017 bis 2020 war sie Projektleiterin und wissenschaftliche Koordinatorin am Graduiertenkolleg »Situated Cognition« an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Promotion hat sie 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den begrifflichen und wissenschafts- theoretischen Grundlagen der Kognitionsforschung. Zum Weiterlesen: »The Mechanical World: The Metaphysical Commitments of the New Mechanistic Approach (Studies in Brain and Mind, Band 13)«, Springer 2019, € 54,28 »Kommunikative Missverständnisse: Eine Analyse im Rahmen der Sprechakttheorie«, Grin 2010, € 39,99 www.beatekrickel.com |
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Sonntag, 15. März 2020, 09:00–09:45 Uhr Prof. Dr. Claus-Christian Carbon Ist der leiblose Geist ein seelenloser Körper? Über körperliches Denken und Fühlen Die westliche Philosophiegeschichte misst der Frage nach dem Verhältnis zwischen Leib und Seele eine immens große Bedeutung zu. Die in diesem Zusammenhang anzutreffende Idee eines strikten Dualismus von Leib und Seele fand sich lange auch in der Psychologie, und erst das theoretische Aufbrechen dieser Idee konnte den Blick weiten für die Verbindung und gegenseitige Beeinflussung von Körper und Geist. Ergebnisse jüngster Experimente unterstreichen immer wieder, wie unsinnig und wenig zielführend die Annahme einer völligen Trennung von Körperlichem und Geistigem ist, nicht nur für das Verständnis grundlegender kognitiver und emotionaler Prozesse, sondern auch für das Fördern von Gesundheit und Gesundung körperlicher Symptome. Weder der leiblose Geist noch der seelenlose Körper sind theoretisch wie auch praktisch sinnvoll zu postulieren – beide Annahmen sind wirklichkeitsfremd und können kaum dazu beitragen, psychische und somatische Phänomene weitreichend und systemisch zu beschreiben und zu erklären. Prof. Dr. Claus-Christian Carbon ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Bamberg. Er studierte Psychologie (Diplom 1998) und Philosophie (M.A. 1999) an der Universität Trier, promovierte 2003 an der Freien Universität Berlin in Psychologie, habilitierte sich 2006 an der Universität Wien und arbeitete danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, der TU Dresden und der Uni Wien, sowie als Gastprofessor an der TU Delft (Niederlande) und den Uni- versitäten Warschau (Polen) und Pavia (Italien). 2010 gründete er die Forschungsgruppe EPÆG, eine internationale Forschungsgruppe zu den Themen Ergonomie, Psychologische Æsthetik und Gestaltung. Er lehrt und forscht u.a. zu den Themen empirische Ästhetik, Umweltpsychologie und Nachhaltigkeit, visuelle Täuschungen, kognitive Ergonomie, kognitive Karten und Embodiment. www.uni-bamberg.de/allgpsych/leitung/ Zum Weiterlesen: Raab, Marius; Carbon, Claus-Ch.; Muth, Claudia: »Am Anfang war die Verschwörungstheorie«, Springer 2017, € 19,99 15 |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Sonntag, 15. März 2020, 09:45–10:30 Uhr Prof. Dr. Bigna Lenggenhager Körper und Kognition Wie die Körperwahrnehmung das Denken beeinflusst Wie die Wahrnehmung im Allgemeinen wird auch unsere Körper- und Selbstwahrnehmung aktiv konstruiert, vermutlich durch das Integrieren und Abgleichen von über längere Zeit gebildeten Modellen, daraus resultierenden Vorhersagen und aktuellen interozeptiven und exterozeptiven Sinnesdaten. Im Alltag entsteht so bei gesunden Menschen die Wahrnehmung einer stabilen Erstpersonenperspektive, die im eigenen Körper verankert ist, und der Körper wird als von der Umwelt getrennt und kontrollierbar erlebt. Bei psychiatrischen oder neurologischen Krankheiten, bei verschiedenen veränderten Bewusstseinszuständen (z.B. durch psychoaktive Substanzen, Meditation, Schlaf) oder auch durch spezifische experimentelle Versuchsaufbauten kann es jedoch zu drastischen Veränderungen des körperlichen Selbsterlebens kommen. Der Vortrag stellt klinische, neurowissenschaftliche und experimentalpsychologische Befunde vor, die zeigen, wie plastisch unsere Körperwahrnehmung ist und wie sich Veränderungen in der Körperwahr- nehmung auf verschiedene emotionale, kognitive und soziale Prozesse auswirken. Prof. Dr. Bigna Lenggenhager ist Professorin der Universität Zürich und Leiterin der Forschungsgruppe »Kognitive Neuropsychologie: Körper, Selbst und Plastizität«. Sie studierte an der Universität Zürich Psychologie, promovierte an der EPFL Lausanne in Neurowissenschaften und forschte später an der Uni- versität La Sapienza in Rom, an den Universitären Psychiatrischen Diensten in Bern und dem Universitäts- spital Zürich. Ihre Forschung beschäftigt sich mit dem Körpererleben und dessen Veränderbarkeit bei Gesunden wie auch bei psychiatrischen und neurologischen Patienten. Sie kombiniert dazu Methoden der Psychologie, der Neurowissenschaften und der virtuellen Realitäten. U.a. ist sie Empfängerin des Pfizer Forschungspreises für Neurowissenschaften. www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/nec/kogneuro/team/bigna-lenggenhager.html 16 |
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Sonntag, 15. März 2020, 11:00–11:45 Uhr Prof. Dr. Holger Lyre Der erweiterte Geist Gehirn, Kognition, Bewusstsein und ihre Situiertheit in der Welt Seit gut 20 Jahren macht die These des erweiterten Geistes (extended mind) in Philosophie des Geistes und Philosophie der Kognition, aber auch in Psychologie, Kognitions- und Neurowissenschaften von sich reden. Dabei handelt es sich tatsächlich nicht um eine einzelne, kompakte These. Stattdessen zerfällt sie in recht unterschiedliche Teilthesen, je nachdem, ob man sie auf neuronale oder physische Träger des Geistes (wie das Gehirn), kognitive Prozesse, mentale Repräsentationen oder gar Bewusstsein bezieht. Ferner macht es einen Unterschied, ob man eine Erweiterung hinsichtlich der natürlichen, technologischen oder sozialen Umwelt betrachtet. Im Vortrag sollen diese sehr verschiedenen Aspekte der These des erweiterten Geistes sortiert, diskutiert und bewertet werden. Prof. Dr. Holger Lyre ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Magdeburg. Er studierte Physik, Philosophie und Neuroinformatik in Marburg, Dortmund und Bochum mit Abschluss 1993 in Diplom-Physik, wurde 1996 von der Universität Bochum in Philosophie promoviert, war 1998/99 Visiting Fellow am Center for Philosophy of Science der University of Pittsburgh, habilitierte sich 2003 an der Universität Bonn, hatte Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bielefeld und Augsburg und wurde 2009 auf den Lehrstuhl in Magdeburg berufen. Dort leitet er den Studiengang »Philosophie – Neurowissen- schaften – Kognition« und ist Mitglied am Center for Behavioral Brain Sciences. In den Jahren 2014 und 2018 hatte er Gastaufenthalte an der University of California in San Diego und der University of Sydney. In den Jahren 2011–2016 war er Gründungspräsident der Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Philosophie der Neurokognition, Philosophie des Geistes und Philosophie der Physik. www.lyre.de 17 |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Sonntag, 15. März 2020, 11:45–12:30 Uhr Expert(inn)endiskussion Ein Gehirn denkt nie allein Streitfragen an den Rändern des Neuronalen Moderation: Helmut Fink; auf dem Podium: Claus-Christian Carbon, Bigna Lenggenhager, Holger Lyre, Grischa Merkel Im Gespräch mit den genannten Referent(inn)en wollen wir die aktuellen Konzepte des Externalismus und der Situiertheit noch einmal aufgreifen und mit den großen Fragen der Erforschung »des Geistes«, d.h. der Voraussetzungen und Grenzen geistiger Leistungen, in Beziehung setzen. Welche Arten von Erklärung erfordern welche Grenzziehung der betrachteten materiellen Systeme? Wie fundamental ist die Rolle von Körper und Verkörperung, und inwiefern wirft sie neues Licht auf das alte Problem des Verhältnisses von »Leib« und »Seele«? Auch die Einbeziehung der sozialen Umwelt erweitert die traditionellen Konzepte der Neurowissenschaften, ebenso wie die wachsende Leistungs- und Einsatzfähigkeit künstlicher informationsverarbeitender Systeme. Wo steht die Forschung und welche Fortschritte sind in absehbarer Zeit zu erwarten? Und wo ist die gesellschaftliche Akzeptanz möglicher Folgen der Hirnforschung kritisch zu diskutieren? 18 |
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Buchempfehlungen Autorinnen / Autoren Appel, Markus (Hrsg.) Ayan, Steve Beck, Henning et al. Beckermann, Ansgar Blakemore, Sarah-Jayne Brand, Lukas Braun, Rüdiger Titel Die Psychologie des Postfaktischen: Über Fake News, »Lügenpresse«, Clickbait & Co. Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens Verlag Jahr Springer 2020 Klett-Cotta 2019 Heyne 2013 Piper 2013 Lagato 2014 Heyne 2015 Heyne 2018 Lagato 2015 Blessing 2019 Lagato 2019 Springer 2017 UTB 2011 Fischer 2018 Friedr. Pustet 2019 Kösel 2019 Loewe 2019 Suhrkamp 2019 Siedler 2017 Piper 2019 Suhrkamp 2018 Piper 2019 Ullstein 2019 DVA 2019 Carl Auer 2017 Herder 2019 Ullstein 2017 Hörbuch HH 2019 Kunstmann 2019 Kunstmann 2018 Knesebeck 2019 Alibri 2013 Alibri 2010 Kortizes 2020 mentis 2016 mentis 2015 mentis 2014 mentis 2013 mentis 2012 mentis 2011 mentis 2010 mentis 2008 mentis 2006 Auflage 2. Aufl. Preis € 19,99 17,00 8,99 11,00 15,90 9,99 9,99 15,90 22,00 19,90 24,99 16,99 18,00 16,95 22,00 16,95 15,00 26,00 24,00 34,00 20,00 12,00 20,00 24,95 12,00 16,99 17,00 20,00 20,00 20,00 20,00 18,00 18,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 2. Aufl. 4. Aufl. 11. Aufl. Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: 20 |
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Autorinnen / Autoren Finzen, Asmus Titel Normalität: Die ungezähmte Kategorie in Psychiatrie und Gesellschaft Was wirklich wirkt: Kompass durch die Welt der sanften Medizin Zärtlichkeit: Eine Philosophie der sanften Macht Hormonelle Intelligenz: Wie Hormone uns prägen, bereichern und klüger machen Verlag Jahr Psychiatrie-V. 2018 Droemer 2019 Springer 2019 Springer 2019 Matthes&Seitz 2019 Aufbau-Verlag 2020 C. H. Beck 2019 Klett-Cotta 2019 C. H. Beck 2019 Mosaik 2019 Schattauer 2019 C. H. Beck 2019 Schattauer 2019 Droemer 2018 Penguin 2016 Pantheon 2019 Bertelsmann 2018 Fischer 2019 Prestel 2019 Europa 2019 Springer 2019 Grin 2010 Springer 2019 Springer 2019 Beltz 2019 Riva 2018 Ludwig 2018 Gütersloher V. 2019 Riva 2019 mentis 2007 Diogenes 2019 Hogrefe 2019 Riva 2019 mentis 2009 mentis 2019 mentis 2019 Gütersloher V. 2019 Angelika Lenz 2019 C. H. Beck 2019 Berlin 2018 Droemer 2018 Hanser 2019 Auflage 2. Aufl. 7. Aufl. Preis € 20,00 9,99 18,00 16,99 28,00 18,00 18,00 22,00 14,95 22,00 20,00 19,95 20,00 22,99 14,00 20,00 20,00 12,00 25,00 18,00 54,28 39,99 19,99 19,99 22,95 19,99 22,00 22,00 24,99 25,00 25,00 29,95 14,99 34,90 29,90 29,90 22,00 19,90 24,95 24,00 9,99 17,00 Sonderpreis: 4. Aufl. 3. Aufl. 21 |
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Autorinnen / Autoren Perry, Nicolette; Perry Elaine Rosenzweig, Rainer (Hrsg.) Rosenzweig, Rainer (Hrsg.) Sachser, Norbert Searls, Damion Singer, Wolf; Ricard, Matthieu Singer, Wolf Stephan, Achim Titel Heilpflanzen für Kopf und Seele Verlag Jahr Haupt 2019 Kunstmann 2019 Fischer 2020 Springer 2017 dtv 2019 mentis 2010 mentis 2009 Klett-Cotta 2019 Klett-Cotta 2018 Vandenh. & R. 2017 Rowohlt 2019 Rowohlt 2018 Hanser 2017 Fischer 2019 Piper 2019 Blessing 2019 Rowohlt 2019 btb 2019 Insel 2019 Alibri 2018 DuMont 2019 Suhrkamp 2018 Suhrkamp 2008 Suhrkamp 2003 Suhrkamp 2002 Beltz 2019 Springer 2018 mentis 2016 J.B.Metzler 2013 Klett-Cotta 2019 Goldmann 2019 ZS Verlag 2019 DuMont 2019 Hogrefe 2017 Droemer 2019 Lübbe 2020 Tropen 2019 Westend 2019 Fischer 2019 Heyne 2019 Auflage Sonderpreis: Sonderpreis: 13. Aufl. 4. Aufl. 4. Aufl. Preis € 26,00 26,00 14,00 19,99 20,00 25,00 25,00 25,00 15,00 19,00 22,00 22,00 38,00 14,00 16,00 22,00 22,00 25,00 18,00 29,00 26,00 12,00 10,00 13,00 17,00 22,95 19,99 48,00 29,95 22,00 14,00 24,99 34,00 29,95 16,99 10,00 17,95 22,00 18,00 20,00 7. Aufl. 8. Aufl. 3. Aufl. 7. Aufl. 2. Aufl. 22 |
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Buchempfehlungen Bücher unseres Partners Springer Nature
Autorinnen / Autoren
Altenmüller, Eckart
Asendorpf, Jens B.
Behrendt, Frank; Ulsamer, Bertold Bewersdorff, Jörg
Donick, Mario
Farmelo, Graham
Frings, Stephan; Müller, Frank
Gatterer, Gerald; Croy, Antonia
Goerigk, Chr.; Schmithüsen, F.
Görnitz, Thomas; Görnitz, Brigitte Hawlitzeck, Jörg
Heining, Norbert
Henning, Klaus
Huemmler, Holm Gero
Küppers, E.W. Udo
Lehmann, Konrad
Mainzer, Klaus
Montag, Christian
Mukerji, Nikil
Ng, Annalyn; Soo, Kenneth
Ölsböck, Natalia
Politycki, Matthias; Sommer, Andreas Urs Poltrum, Martin; Rieken, Bernd (Hrsg.) Prölß, A.; Schnell, Th.; Koch, L. J.
Rogge, Klaus-Eckart
Schreiber, Ulrich C.
Smolka, Heide-Marie; Turecek, Katharina Sprakties, Gerhard
Steffen, Andreas
Zeyringer, Jörg; Hütter, Adi
Zitzler, Eckart
Titel Jahr
Vom Neandertal in die Philharmonie 2018 Persönlichkeit: Was uns ausmacht und warum 2018 Von Kindern lernen 2020 Glück, Logik und Bluff 2018 Die Unschuld der Maschinen 2019 Der seltsamste Mensch 2018 Biologie der Sinne 2019 Geistig fit ins Alter 4 2018 Der Psycho-Comic 2019 Von der Quantenphysik ins Bewusstsein 2016 Das Zukunfts-Mindset 2018 Glücksprinzipien 2019 Smart und digital 2019 Relativer Quantenquark 2019 Die humanoide Herausforderung 2018 Das schöpferische Gehirn 2018 Künstliche Intelligenz. Wann übernehmen die Maschinen? 2019 Persönlichkeit. Auf der Suche nach unserer Individualität 2016 Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstands 2017 Data Science. Was ist das eigentlich?! 2018 Meine kleine Seelenwerkstatt 2019 Haltung finden 2019 Seelenkenner Psychoschurken 2017 Psychische Störungsbilder 2019 Verstehen Sie Ihre Seele? 2018 Das Geheimnis um die erste Zelle 2019 Zum Glück mit Hirn 2018 Happy-aging statt anti-aging 2019 Impulse zur eigenen Veränderung 2019 Teamgeist 2019 Dem Computer ins Hirn geschaut 2017
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Bände sind für Kortizes-Förderer kostenfrei! Details: kortizes.de/ foerderkreis/
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ißt es. Aber neben dem ngsprozesse unterliegen n Gesetzen. Lernvorgänge
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Freude, Liebe, Hoffnung im Spiegel der Neurowissenschaft Kortizes 2020 Symposiums-Sonderpreis: € 18,00 im Buchhandel: € 19,80
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M an sei so alt wie man sich fühlt, heißt es. Aber neben dem Gefühl gibt es auch Fakten. Alterungsprozesse unterliegen biologischen und psychologischen Gesetzen. Lernvorgänge
unterscheiden sich zwischen früher Kindheit und hohem Alter, Wahrnehmung und Urteilsbildung verschieben sich im Lebenslauf.
Die Plastizität des Gehirns verbindet die Generationen.
Aktuelle Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Medizin, Entwicklungs- psychologie und weiteren Forschungsfeldern tragen zu unserem Selbstverständnis als aufgeschlossene Individuen bei. Auch die philosophische Ideengeschichte und der gesellschaftliche Wandel beeinflussen Wege und Irrwege zwischen Jugendwahn und Alters angst.
Die Weltoffenheit des Menschen ist Chance und Aufgabe zugleich. Dies gilt evolutionär wie biographisch, für die Menschheit als ganzes ebenso wie für jede/n Einzelne/n. Wie also meistert unser Gehirn den Umgang mit Neuem? Experten erläutern die Beiträge der Fachwissenschaften.
Mit Beiträgen von Eva-Maria Albers, Eckart Altenmüller, Annette Baudisch, Henning Beck, Martin Korte, Sabine Müller & Merlin Bittlinger, Rolf Oerter, Martina Schmidhuber
und Harald Seubert.
Helmut Fink ·.Rainer Rosenzweig (Hrsg.)
Hirn im Glück
Freude, Liebe, Hoffnung
im Spiegel der Neurowissenschaft
Fink · Rosenzweig (Hrsg) · Was hält uns jung? Neuronale Perspektiven für den Umgang mit Neuem
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Vorschau:
Mit dabei:
Prof. Dr. Gregor Eichele, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie Die innere Uhr:
Vom Molekül zum Erleben
... und viele weitere Referentinnen und Referenten!
Das Programm wird ab Frühsommer 2021 verfügbar sein.
Wir freuen uns, wenn Sie auch wieder dabei sind!
Symposium Kortizes 2021
Zeit · Geist · Gehirn
Neurowissenschaft und Zeiterleben
Oktober 2021
Germanisches Nationalmuseum
kortizes.de/symposium
Kortizes – Institut für populär- wissenschaftlichen Diskurs gGmbH Büro: Ostendstr. 185 A · 90482 Nürnberg www.kortizes.de · info@kortizes.de
Symposium Kortizes 2020 · Live online
Wo sitzt der Geist?
Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition
Zusammenfassungen
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Veranstalter: Kortizes – Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs gemeinnützige GmbH, Büro: Ostendstr. 185 A, 90482 Nürnberg info@kortizes.de, www.kortizes.de, www.facebook.com/kortizes, www.twitter.com/kortizes, www.instagram.com/kortizes Programmgestaltung und Organisation: Helmut Fink, Dietmar Fischer und Dr. Rainer Rosenzweig Medienpartner: Bildquellen Referenten: Bauer: Fotostudio Charlottenburg; Carbon: privat; Flor: privat; Haynes: Berlin Center for Advanced Neuroimaging; Helmstaedter: MPI für Hirnforschung; Krickel: Jörg Birenheide; Lenggenhager: Karin Becker; Lyre: Universität Magdeburg; Merkel: privat; Muckli: University of Glasgow; Singer: Karin Becker; Stephan: Leon Sütfeld. Bildquellen Team: Adam-Radmanic: privat; Albrecht: privat; Devecioğlu: privat; Fink: Karin Becker; Fischer B.: privat; Fischer D.: privat; Gebert: Karin Becker; Hübner: Evelin Frerk; Klebl: privat; Pausenberger: privat; Rosenzweig B.: privat; Rosenzweig R.: Evelin Frerk ; Fischer J.-F.: Fotostudio Neukoelln. Weitere Bildquellen: S. 01: Kortizes; S. 02: Pexels 103569 Valeria Boltneva; S. 03: Pixabay 2562222 StockSnap. Nutzen Sie die Gelegenheit und werden Sie Kortizes-Förderer! Sie möchten die Arbeit des gemeinnützigen Instituts Kortizes unterstützen und selber davon profitieren? Dann werden Sie Förderer oder Stifter des populärwissenschaftlichen Diskurses! Aufgrund der Gemeinnützigkeit ist Ihr Beitrag in jedem Falle steuerlich absetzbar. Im Förderkreis erhalten Sie nicht nur ermäßigten Eintritt auf alle von Kortizes veranstalteten und mitveranstalteten Vorträge, Salons, Symposien. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, die Zeitschrift unseres Medienpartners Gehirn und Geist zum ermäßigten Preis zu abonnieren. Und schließlich erhalten Sie kostenfrei und automatisch den neuesten Symposiums-Band von Kortizes, sobald er erscheint. Ab € 10,– im Monat sind Sie dabei, die Abbuchung erfolgt in einem jährlichen Gesamtbetrag. Falls Sie mehr investieren möchten, erhöht jeder weitere Euro die für uns so wertvolle Unterstützung unserer Arbeit. Ab einem jährlichen Beitrag von € 1.000,– können Sie als Stifter des populärwissenschaftlichen Diskurses kostenlos bei allen Kortizes-Veranstaltungen teilnehmen (insbesondere bei den Symposien, aber auch bei anderen Veranstaltungen, ist dennoch eine kurze Anmeldung erforderlich, damit wir Sie als Gast registrieren können). Weitere Gegenleistungen erfolgen dann nach Absprache und nach Ihren Wünschen und Erfordernissen. Anträge unter kortizes.de/foerderkreis. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Schön, dass Sie dabei sind. |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition
Herzlich willkommen zum Symposium Kortizes 2020!
In diesem Heft finden Sie eine Programmübersicht, Zusammenfassungen der Vorträge des Symposiums, Wissenswertes zu den Referentinnen und Referenten und eine Liste mit Buchempfehlungen zum Thema. Das Symposium findet aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online statt. Wir wünschen Ihnen ein informatives Wochenende mit vielen inspirierenden Einblicken, nützlichen Kontakten und anregenden Gesprächen.
Herzliche Grüße, Ihr Kortizes-Team
Kortizes in Köpfen: Das Organisationsteam
... und viele weitere Helferinnen und Helfer!
Durch die Ohren ins Gehirn
Der Kortizes-Podcast macht Wissenschaft und Philosophie lebendig. Humanistisch aus Überzeugung.
Hörbar und abonnierbar unter www.kortizes.de/multimedia (dort: iTunes-Link)
Brynja Adam-Radmanic Hansjörg Albrecht Elvan Devecioğlu Helmut Fink Beate Fischer Dietmar Fischer
Claus Gebert Jürgen Hübner Dr. Franz Klebl Rudolf Pausenberger Dr. Barbara Rosenzweig Dr. Rainer Rosenzweig
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Programm Freitag, 13. November 2020 18:20–18:30 18:30–18:45 18:45–21:00 (Virtueller) Einlass Moderation: Dr. Rainer Rosenzweig Prof. Dr. John-Dylan Haynes Dem Geist auf der Spur Auslesen von Gedanken aus der Hirnaktivität Samstag, 14. November 2020 08:50–09:00 09:00–09:45 09:45–10:30 10:30–11:00 11:00–11:45 11:45–12:30 12:30–14:30 (Virtueller) Einlass Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Lars Muckli Das Gehirn als Vorhersagemaschine Haben Neurowissenschaften eine Vereinigungstheorie? Prof. Dr. Wolf Singer Natürliche und künstliche Intelligenz Worin sich technische und biologische Systeme unterscheiden Pause Moderation: Jan Frederik Fischer Prof. Dr. Herta Flor Körperrepräsentation und Schmerz Von der Theorie zur Therapie Prof. Dr. Joachim Bauer (aufgezeichnet) Akteur des Geistes Das Selbst – seine Rolle als sozialer Ansprechpartner und als innerer Arzt Mittagspause 4 Wenn Sie als Symposiums-Teilnehmer/in registriert sind, können Sie Video-Mitschnitte der Online- Vorträge zwischen 30.11. und 13.12.2020 kostenlos über einen Link der Firma Auditorium Netzwerk noch einmal ansehen. (Anzufordern bei Bernd.Ulrich@auditorium-netzwerk.de.) |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
14:30–15:15 15:15–16:00 16:00–16:30 16:30–17:15 17:15–18:00 ab 18:00 Moderation: Dr. Barbara Rosenzweig Prof. Dr. Moritz Helmstaedter Connectomics: Karten des Denkens Können Computer vom Gehirn lernen? Prof. Dr. Grischa Merkel Lieber nicht denken? Wie das Silicon Valley unsere Gedanken entschlüsselt Pause Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Achim Stephan Situierte Affektivität Emotionen jenseits von Gehirn und Körper Prof. Dr. Beate Krickel Der Sitz des Geistes und das Unbewusste Philosophische Probleme im Lichte situierter Ansätze Virtuelles Zusammentreffen von Körper und Geist Zwanglose Gespräche mit Leib und Seele im virtuellen Raum Sonntag, 15. November 2020 08:50–09:00 09:00–09:45 09:45–10:30 10:30–11:00 11:00–11:45 11:45–13:00 (Virtueller) Einlass Moderation: Claus Gebert Prof. Dr. Claus-Christian Carbon Ist der leiblose Geist ein seelenloser Körper? Über körperliches Denken und Fühlen Prof. Dr. Bigna Lenggenhager Körper und Kognition Wie die Körperwahrnehmung das Denken beeinflusst Pause Moderation: Helmut Fink Prof. Dr. Holger Lyre Der erweiterte Geist Gehirn, Kognition, Bewusstsein und ihre Situiertheit in der Welt Expert(inn)endiskussion Ein Gehirn denkt nie allein Streitfragen an den Rändern des Neuronalen Mit dabei: Claus-Christian Carbon, Bigna Lenggenhager, Holger Lyre, Grischa Merkel 5 |
Symposium Kortizes 2020: Wo sitzt der Geist? Von Leib und Seele zur erweiterten Kognition |
Freitag, 13. März 2020, 18:30–21:00 Uhr Prof. Dr. John-Dylan Haynes Dem Geist auf der Spur Auslesen von Gedanken aus der Hirnaktivität Seit jeher sind wir von der Frage fasziniert, ob es möglich ist, die Gedanken einer anderen Person zu lesen. Mit der Entwicklung moderner Hirnscanner steht uns jetzt zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte eine geeignete Technik zur Verfügung. Grundlage dafür ist, dass jeder Gedanke mit einem charakteris- tischen Muster der Hirnaktivität einhergeht. Wenn man einen Computer darauf trainiert, diese Muster zu erkennen, kann man darauf schließen, was eine Person gerade denkt, zumindest zu einem gewissen Grad. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg, bis diese Laborforschung anwendungsreif sein wird. Umso problema- tischer ist es, dass bereits jetzt kommerzielle Anbieter Dienstleistungen im Bereich Lügendetektion oder Neuromarketing anbieten, obwohl solche Techniken noch gar nicht anwendungsreif sind. Dieser Vortrag wird deshalb ein realistisches Bild der Möglichkeiten und Grenzen des wissenschaftlichen Gedankenlesens geben. Prof. Dr. John-Dylan Haynes ist Psychologe und Neurowissenschaftler sowie Direktor des Berlin Center for Advanced Neuroimaging (BCAN) und Professor am Bernstein Center for Computational Neuroscience (BCCN) der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Nach Studium der Psychologie und Philosophie in Bremen, Promotion zum Dr. rer. nat. am Institut für Biologie in Bremen und Forschungsaufenthalten in Magdeburg, Plymouth und London war er zuvor Leiter einer Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Entschlüsselung mentaler Zustände anhand von Gehirnsignalen sowie Aufmerksamkeit, Bewusstsein und Entscheidungen. www.sites.google.com/site/hayneslab 6 |
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Samstag, 14. März 2020, 09:00–09:45 Uhr Prof. Dr. Lars Muckli Das Gehirn als Vorhersagemaschine Haben Neurowissenschaften eine Vereinigungstheorie? Ist das Gehirn eine Vorhersagemaschine? Unsere Nervenzellverbände lernen über die Inhalte in der Außenwelt, indem sie sich auf Vorhersagespiele einlassen. Vorhersagemodelle werden gebaut und behalten, sofern sie nützlich sind, und verworfen oder angepasst, falls sie Vorhersagefehler hervorbringen. Das ist der grundsätzliche theoretische Rahmen der Vereinigungstheorie. Wir verwenden Hirn-Bildgebung, um empirische Unterstützung dieser Theorie zu finden. Unsere Probanden navigieren durch virtuelle Welten und wir beobachten, wie im Gehirn die Zukunft vorweggenommen wird. Ein grundsätzliches Verständnis der zugrunde liegenden Hirnprozesse kann zum Beispiel durch das Zusammenarbeiten vieler internationaler Forschungsteams wie im Human Brain Project vorangetrieben werden. Prof. Dr. Lars Muckli ist Professor für Visuelle und Kognitive Neurowissenschaften und Direktor für funktionelle Magnetresonanztomographie am Institut für Psychologie und Neurowissenschaften der Universität Glasgow sowie am dortigen Centre for Cognitive Neuroimaging (CCNi) und am College of Medical, Veterinary and Life Sciences. Er studierte Psychologie in Gießen und promovierte dort 2002. www.muckli.psy.gla.ac.uk/index.php/people/pi 7 |
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Samstag, 14. März 2020, 09:45–10:30 Uhr Prof. Dr. Wolf Singer Natürliche und künstliche Intelligenz Worin sich technische und biologische Systeme unterscheiden Künstliche Systeme besiegen professionelle Schach- und Go-Spieler, aber sie tun sich schwer, den Routen- plan zu berechnen, mit dem ein Vertreter 30 Orte auf kürzestem Weg besuchen kann. Dies verweist darauf, dass in künstlichen und biologischen Systemen sehr unterschiedliche Prinzipien der Informations- verarbeitung realisiert sind. Diese Unterschiede herauszuarbeiten ist Anliegen des Vortrages. Während die Funktionsweise künstlicher Systeme, weil von Menschen entwickelt, nahezu vollständig durchschaubar ist, geben uns biologische Systeme trotz beträchtlicher Fortschritte in der Hirnforschung immer noch große Rätsel auf. Fest steht lediglich, dass natürliche Gehirne Verarbeitungsstrategien anwenden, die unserer Intuition über die Vorgänge in unserem Gehirn widersprechen, noch weitestgehend unverstanden sind und in technischen Systemen nicht angewandt werden. Prof. Dr. Wolf Singer ist Direktor em. am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main und Gründungsdirektor des Frankfurt Institute for Advanced Studies sowie des Ernst-Strüngmann-Instituts für Neurowissenschaften in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft und des Brain Imaging Centers. Ferner ist er wissenschaftlicher Leiter des Ernst-Strüngmann-Forums. Seine Forschung ist der Aufklärung der neuronalen Grundlagen kognitiver Funktionen gewidmet. Im Zentrum steht die Frage, wie die über viele Hirnareale verteilten Verarbeitungsprozesse zusammengebunden werden, um kohärente Wahrnehmungen zu ermöglichen. Wolf Singer ist international bekannt für seine Forschungen und Überlegungen zu den physiologischen Grundlagen der Wahrnehmung und des Bewusstseins. www.brain.mpg.de/research/emeriti/prof-dr-hc-mult-wolf-singer Zum Weiterlesen: »Jenseits des Selbst: Dialoge zwischen einem Hirnforscher und einem buddhistischen Mönch« (mit Matthieu Ricard), Suhrkamp 2018, € 12,00 »Hirnforschung und Meditation: Ein Dialog«, Suhrkamp 2008, € 10,00 8 |
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Samstag, 14. März 2020, 11:00–11:45 Uhr Prof. Dr. Herta Flor Körperrepräsentation und Schmerz Von der Theorie zur Therapie Chronische Schmerzen ermöglichen einen besonders interessanten Einblick in die Funktionsweise des Gehirns. So besteht nach der Amputation eines Körpergliedes dessen Repräsentation fort und dies kann sich als Phantomschmerz äußern, bei dem Schmerzen im nicht mehr vorhandenen Körperteil auftreten. Prof. Dr. Herta Flor ist wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Lehrstuhlinhaberin für Neuro- psychologie an der Universität Heidelberg. Zuvor war sie als Professorin an der Humboldt-Universität Berlin tätig. Unter ihren zahlreichen Auszeichnungen sind der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg 2004 sowie zwei Ehrendoktorate. Sie ist u.a. Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher – Leopoldina. Ihr Forschungsschwerpunkt umfasst die enge Verbindung zwischen körperlichen Ursachen und der psychologischen Dimension des Schmerzes. www.zi-mannheim.de/forschung/personen/person/89.html 9 |
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Samstag, 14. März 2020, 11:45–12:30 Uhr Prof. Dr. Joachim Bauer (aufgezeichnet) Akteur des Geistes Das Selbst – seine Rolle als sozialer Ansprechpartner und als innerer Arzt Friedrich Schillers Diktum »Es ist der Geist, der sich den Körper baut« (Wallenstein) ist aus moderner neurowissenschaftlicher Sicht weniger abwegig, als es auf den ersten Blick scheint. Seriös definiert, meint Geist eine bestimmte Haltung (»Spirit«), einen mentalen Zustand (»Mind«), schließlich aber auch sprachliche Produkte, Ideen und Informationen (»Contents«). Akteur eines so definierten Geistes ist das Selbst, ein spezifisch humanes Phänomen, dem die modernen Neurowissenschaften durch die Entdeckung der Selbst-Netzwerke erst seit Kurzem auf die Spur gekommen sind (siehe Joachim Bauer: »Wie wir werden, wer wir sind«, Blessing-Verlag 2019). Der Mensch wird ohne ein Selbst geboren. Seinen »Geist« eingehaucht bekommt das Selbst durch die Resonanzen, die wir zeitlebens durch signifikante Andere erhalten. Für den Säugling und das Kleinkind fungiert die Hauptbezugsperson als eine Art »Extended Mind«. Aber auch danach interferieren von signifikanten Anderen kommende Botschaften mit dem Selbst des Adressaten. Prof. Dr. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, zweifach habilitierter Facharzt (Internist und Psychiater), Psychotherapeut und Sachbuchautor (»Das Gedächtnis des Körpers«, 2002; »Warum ich fühle, was du fühlst«, 2005; »Prinzip Menschlichkeit«, 2006; »Schmerzgrenze«, 2013; »Selbststeuerung«, 2015; »Wie wir werden, wer wir sind«, 2019). Für herausragende Forschung (mit längeren Aufenthalten in den USA) wurde Joachim Bauer von der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie mit dem renommierten Organon- Forschungspreis geehrt. Nach jahrzehntelangem Wirken am Universitätsklinikum Freiburg lebt, forscht und lehrt er nun in Berlin. www.psychotherapie-prof-bauer.de Zum Weiterlesen: »Wie wir werden, wer wir sind: Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz«, Blessing 2019, € 22,00 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2019, € 19,90) »Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens«, Heyne 2018, € 9,99 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2015, € 19,90) »Arbeit: Warum sie uns glücklich oder krank macht«, Heyne 2015, € 9,99 »Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt«, Heyne 2013, € 8,99 »Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern«, Piper 2013, € 11,00 (Hörbuch-Ausgabe, Legato Verlag 2014, € 19,90) 10 |
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Samstag, 14. März 2020, 14:30–15:15 Uhr Prof. Dr. Moritz Helmstaedter Connectomics: Karten des Denkens Können Computer vom Gehirn lernen? Was wir heute unter Künstlicher Intelligenz (KI) verstehen ist künstlich, aber noch nicht wirklich intelligent. Trotz wichtiger Fortschritte ist die heutige KI noch äußerst ineffizient: Sie verschwendet Energie und benötigt Unmengen sogenannter »Labels«. Beides ist teuer und nicht nachhaltig. Vor 50 Jahren wurden die heutigen Methoden der KI von der Neurowissenschaft inspiriert – und die Frage ist naheliegend, ob es aus der Hirnforschung erneut Inspirationen für eine nächste Generation der KI geben kann. Unsere Gehirne sind schließlich unübertroffen in ihrer Energieeffizienz und Lernfähigkeit. Mithilfe neuester Methoden der Netzwerkanalyse im Gehirn (»Connectomics«) sollen die Besonderheiten des biologischen Computers in unseren Köpfen bestimmt, Lernregeln verstanden und mögliche Veränderungen im Kontext von Erkrankungen beschrieben werden. Prof. Dr. Moritz Helmstaedter ist wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und geschäfts- führender Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Nach Studium der Medizin und der Physik an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (Diplom 2006 und Approbation 2007), Promotion am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und anschließender Zeit als Post-Doc war er von 2011 bis 2014 Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Neuro- biologie in München. Seine Forschung hat die Kartierung der Nervenzellnetzwerke in Säugetiergehirnen zum Ziel; hier leistet seine Abteilung Pionierarbeit im noch jungen Forschungsfeld der »Connectomics«. www.mpg.de/8334224/hirnforschung_wissM41 11 |
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Samstag, 14. März 2020, 15:15–16:00 Uhr Prof. Dr. Grischa Merkel Lieber nicht denken? Wie das Silicon Valley unsere Gedanken entschlüsselt »Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten?«, heißt es in einem alten Volkslied. Die Antwort darauf scheint sich abzuzeichnen: Nicht nur werden von Firmen wie Microsoft seit einiger Zeit Patente auf sog. Mindreading Devices angemeldet, auch die Forschung steht in Sachen »Gedankenlesen« offenbar vor einem Durchbruch, wie uns das Wissenschaftsmagazin Nature in immer kürzeren Abständen mitteilt. Gedanken in Sprache zu übersetzen, wäre unbestreitbar ein Segen für gelähmte Patienten und würde von »Rechtschreib- muffeln« sicher auch geschätzt. Aber müssen wir angesichts dieser Entwicklungen nicht auch besorgt sein? Das Volkslied fragt ja nur rhetorisch danach, wer Gedanken erraten kann. Tatsächlich preist es die absolute Privatheit, eben »Freiheit« der Gedanken von staatlichem Einfluss. Der Vortrag geht deshalb der Frage nach, was noch privat ist, wenn »Gedankenlesen« Wirklichkeit wird. Er beleuchtet aber auch, was am Mentalen immer schon »öffentlich« war. Prof. Dr. Grischa Merkel ist Vertretungsprofessorin an der Universität Bremen und habilitierte sich an der Universität Kiel. Bis Oktober 2019 war sie für fünf Jahre Assistenzprofessorin für Ethik und Recht an der Juristischen Fakultät der Universität Basel, nachdem sie an mehreren strafrechtlichen Lehrstühlen in Deutschland als Mitarbeiterin gearbeitet hat und als Juniorfellow für ein Jahr am Hanse- Wissenschaftskolleg eingeladen war. Sie studierte Rechtswissenschaften in Bremen und Sheffield (UK) und danach Wirtschafts- und Steuerrecht sowie Kriminologie in Heidelberg und Hamburg. Im Bereich von Neurowissenschaften und Recht liegen ihre Forschungsschwerpunkte auf der strafrechtlichen Schuldfrage, dem Umgang mit psychisch kranken Gewalttätern, den Menschenrechten sowie auf der Aussagekraft von sog. Hirnscans. www.ius.unibas.ch/de/personen-252/grischa-merkel/zur-person Zum Weiterlesen: »Behandlungsabbruch und Lebensschutz: Strafrechtliche und rechtsethische Grundlagen medizinischer Lebensbeendigung unter besonderer Berücksichtigung des apallischen Syndroms (Wachkoma)«, Nomos 2020, € 124,00 12 |
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Samstag, 14. März 2020, 16:30–17:15 Uhr Prof. Dr. Achim Stephan Situierte Affektivität Emotionen jenseits von Gehirn und Körper Nach einer Einführung in die gegenwärtige Debatte über situierte Affektivität, die zugleich nachzeichnet, wie und warum die dort verwendete Begrifflichkeit der »4-Es« (embodied, embedded, extended, enacted) aus dem kognitiven in den affektiven Diskurs übertragen wurde, erfolgt eine kritische Bestandsaufnahme. Diese ergibt, dass im Unterschied zur These, dass kognitive Vorgänge verkörperlicht (embodied) sind, die analoge These, dass affektive Vorgänge verkörperlicht sind, nicht sonderlich aufregend ist. Außerdem argumentiere ich, dass der unter dem Stichwort »coupling-constitution fallacy« schwelende Streit zwischen eingebetteten (embedded) und erweiterten (extended) kognitiven/affektiven Prozessen wenig zielführend ist, und es besser sein könnte, die diesem Streit zugrundeliegende Unterscheidung ganz aufzugeben. Spannender ist es stattdessen, mit dem Begriff externer Gerüste (environmental scaffolds) die große Vielzahl an Interaktionen, die Menschen mit ihrer natürlichen, technischen und sozialen Umgebung eingehen, genauer zu beleuchten und dabei zu untersuchen, wie wir externe Gerüste nutzen, um bestimmte affektive Prozesse zu regulieren, oder wie andere Menschen, Organisationen und Gruppierungen gerade durch Bereitstellung solcher Gerüste Einfluss auf unsere Affektivität nehmen können. Prof. Dr. Achim Stephan ist Professor für Philosophie der Kognition an der Universität Osnabrück. Nach dem Studium der Philosophie, Mathematik und der Psychotherapie und Psychosomatik an der Universität Göttingen promovierte er dort 1988 über Sigmund Freuds Bedeutungstheorie. Von 1988 bis 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm »Kognition und Gehirn« und habilitierte sich 1998 in Philosophie zum Thema »Emergenz« an der Universität Karlsruhe. Seit 2017 ist er Ko-Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs »Situierte Kognition« und Präsident der European Philosophical Society for the Study of Emotions (EPSSE). Seine Forschungsschwerpunkte sind menschliche Affektivität, situierte Kognition und Affektivität, Theorien der Emergenz, Philosophie der Psychiatrie und Psychotherapie, Philosophie des Geistes und der Kognition sowie Philosophie der Kognitionswissenschaft. www.philosophie.uni-osnabrueck.de/wer_wir_sind_und_woran_wir_arbeiten/personen/prof_dr_phil_achim_stephan.html Zum Weiterlesen: »Emergenz: Von der Unvorhersagbarkeit zur Selbstorganisation«, mentis 2016, € 48,00 »Handbuch Kognitionswissenschaft« (mit Sven Walter), J. B. Metzler 2013, € 29,95 13 |
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14 Samstag, 14. März 2020, 17:15–18:00 Uhr Prof. Dr. Beate Krickel Der Sitz des Geistes und das Unbewusste Philosophische Probleme im Lichte situierter Ansätze Die moderne Kognitionsforschung geht davon aus, dass viele oder gar alle geistigen Aktivitäten unbewusst stattfinden können: Blindsight-Patienten können auf Stimuli reagieren, die sie nicht sehen; wir alle Eine klassische Antwort auf diese Frage lautet: Bewusste und unbewusste geistige Prozesse haben gemeinsam, dass sie repräsentational sind. Zum Beispiel haben meine bewusste Wahrnehmung der Computertastatur vor mir und meine unbewusste Wahrnehmung des Tisches darunter gemeinsam, dass sie ein Objekt als Gehalt haben – die Tastatur bzw. den Tisch. Dieser Gehalt ist, was sie zu geistigen Prozessen bzw. in diesem Fall zu Wahrnehmungsprozessen macht. Für Vertreterinnen und Vertreter sogenannter situierter Ansätze stellt sich jedoch eine Herausforderung: Eine ihrer zentralen Thesen ist, dass Repräsentationen und mentale Gehalte keinen Platz in einer Theorie des Geistes haben. Ist die Redeweise vom unbewussten Geist im Kontext situierter Ansätze dann überhaupt sinnvoll? In dem Vortrag wird es um diese Herausforderung gehen. Es wird darin ein neuer Vorschlag präsentiert, wie situierte Ansätze mithilfe der Neurowissenschaft den unbewussten Geist sinnvoll beschreiben können. Prof. Dr. Beate Krickel ist Professorin für Philosophie der Kognition an der Technischen Universität (TU) Berlin. Sie studierte Kognitionswissenschaften und Philosophie in Osnabrück, Münster und Trient. Von 2017 bis 2020 war sie Projektleiterin und wissenschaftliche Koordinatorin am Graduiertenkolleg »Situated Cognition« an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Promotion hat sie 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den begrifflichen und wissenschafts- theoretischen Grundlagen der Kognitionsforschung. Zum Weiterlesen: »The Mechanical World: The Metaphysical Commitments of the New Mechanistic Approach (Studies in Brain and Mind, Band 13)«, Springer 2019, € 54,28 »Kommunikative Missverständnisse: Eine Analyse im Rahmen der Sprechakttheorie«, Grin 2010, € 39,99 www.beatekrickel.com |
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Sonntag, 15. März 2020, 09:00–09:45 Uhr Prof. Dr. Claus-Christian Carbon Ist der leiblose Geist ein seelenloser Körper? Über körperliches Denken und Fühlen Die westliche Philosophiegeschichte misst der Frage nach dem Verhältnis zwischen Leib und Seele eine immens große Bedeutung zu. Die in diesem Zusammenhang anzutreffende Idee eines strikten Dualismus von Leib und Seele fand sich lange auch in der Psychologie, und erst das theoretische Aufbrechen dieser Idee konnte den Blick weiten für die Verbindung und gegenseitige Beeinflussung von Körper und Geist. Ergebnisse jüngster Experimente unterstreichen immer wieder, wie unsinnig und wenig zielführend die Annahme einer völligen Trennung von Körperlichem und Geistigem ist, nicht nur für das Verständnis grundlegender kognitiver und emotionaler Prozesse, sondern auch für das Fördern von Gesundheit und Gesundung körperlicher Symptome. Weder der leiblose Geist noch der seelenlose Körper sind theoretisch wie auch praktisch sinnvoll zu postulieren – beide Annahmen sind wirklichkeitsfremd und können kaum dazu beitragen, psychische und somatische Phänomene weitreichend und systemisch zu beschreiben und zu erklären. Prof. Dr. Claus-Christian Carbon ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Bamberg. Er studierte Psychologie (Diplom 1998) und Philosophie (M.A. 1999) an der Universität Trier, promovierte 2003 an der Freien Universität Berlin in Psychologie, habilitierte sich 2006 an der Universität Wien und arbeitete danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, der TU Dresden und der Uni Wien, sowie als Gastprofessor an der TU Delft (Niederlande) und den Uni- versitäten Warschau (Polen) und Pavia (Italien). 2010 gründete er die Forschungsgruppe EPÆG, eine internationale Forschungsgruppe zu den Themen Ergonomie, Psychologische Æsthetik und Gestaltung. Er lehrt und forscht u.a. zu den Themen empirische Ästhetik, Umweltpsychologie und Nachhaltigkeit, visuelle Täuschungen, kognitive Ergonomie, kognitive Karten und Embodiment. www.uni-bamberg.de/allgpsych/leitung/ Zum Weiterlesen: Raab, Marius; Carbon, Claus-Ch.; Muth, Claudia: »Am Anfang war die Verschwörungstheorie«, Springer 2017, € 19,99 15 |
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Sonntag, 15. März 2020, 09:45–10:30 Uhr Prof. Dr. Bigna Lenggenhager Körper und Kognition Wie die Körperwahrnehmung das Denken beeinflusst Wie die Wahrnehmung im Allgemeinen wird auch unsere Körper- und Selbstwahrnehmung aktiv konstruiert, vermutlich durch das Integrieren und Abgleichen von über längere Zeit gebildeten Modellen, daraus resultierenden Vorhersagen und aktuellen interozeptiven und exterozeptiven Sinnesdaten. Im Alltag entsteht so bei gesunden Menschen die Wahrnehmung einer stabilen Erstpersonenperspektive, die im eigenen Körper verankert ist, und der Körper wird als von der Umwelt getrennt und kontrollierbar erlebt. Bei psychiatrischen oder neurologischen Krankheiten, bei verschiedenen veränderten Bewusstseinszuständen (z.B. durch psychoaktive Substanzen, Meditation, Schlaf) oder auch durch spezifische experimentelle Versuchsaufbauten kann es jedoch zu drastischen Veränderungen des körperlichen Selbsterlebens kommen. Der Vortrag stellt klinische, neurowissenschaftliche und experimentalpsychologische Befunde vor, die zeigen, wie plastisch unsere Körperwahrnehmung ist und wie sich Veränderungen in der Körperwahr- nehmung auf verschiedene emotionale, kognitive und soziale Prozesse auswirken. Prof. Dr. Bigna Lenggenhager ist Professorin der Universität Zürich und Leiterin der Forschungsgruppe »Kognitive Neuropsychologie: Körper, Selbst und Plastizität«. Sie studierte an der Universität Zürich Psychologie, promovierte an der EPFL Lausanne in Neurowissenschaften und forschte später an der Uni- versität La Sapienza in Rom, an den Universitären Psychiatrischen Diensten in Bern und dem Universitäts- spital Zürich. Ihre Forschung beschäftigt sich mit dem Körpererleben und dessen Veränderbarkeit bei Gesunden wie auch bei psychiatrischen und neurologischen Patienten. Sie kombiniert dazu Methoden der Psychologie, der Neurowissenschaften und der virtuellen Realitäten. U.a. ist sie Empfängerin des Pfizer Forschungspreises für Neurowissenschaften. www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/nec/kogneuro/team/bigna-lenggenhager.html 16 |
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Sonntag, 15. März 2020, 11:00–11:45 Uhr Prof. Dr. Holger Lyre Der erweiterte Geist Gehirn, Kognition, Bewusstsein und ihre Situiertheit in der Welt Seit gut 20 Jahren macht die These des erweiterten Geistes (extended mind) in Philosophie des Geistes und Philosophie der Kognition, aber auch in Psychologie, Kognitions- und Neurowissenschaften von sich reden. Dabei handelt es sich tatsächlich nicht um eine einzelne, kompakte These. Stattdessen zerfällt sie in recht unterschiedliche Teilthesen, je nachdem, ob man sie auf neuronale oder physische Träger des Geistes (wie das Gehirn), kognitive Prozesse, mentale Repräsentationen oder gar Bewusstsein bezieht. Ferner macht es einen Unterschied, ob man eine Erweiterung hinsichtlich der natürlichen, technologischen oder sozialen Umwelt betrachtet. Im Vortrag sollen diese sehr verschiedenen Aspekte der These des erweiterten Geistes sortiert, diskutiert und bewertet werden. Prof. Dr. Holger Lyre ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Magdeburg. Er studierte Physik, Philosophie und Neuroinformatik in Marburg, Dortmund und Bochum mit Abschluss 1993 in Diplom-Physik, wurde 1996 von der Universität Bochum in Philosophie promoviert, war 1998/99 Visiting Fellow am Center for Philosophy of Science der University of Pittsburgh, habilitierte sich 2003 an der Universität Bonn, hatte Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bielefeld und Augsburg und wurde 2009 auf den Lehrstuhl in Magdeburg berufen. Dort leitet er den Studiengang »Philosophie – Neurowissen- schaften – Kognition« und ist Mitglied am Center for Behavioral Brain Sciences. In den Jahren 2014 und 2018 hatte er Gastaufenthalte an der University of California in San Diego und der University of Sydney. In den Jahren 2011–2016 war er Gründungspräsident der Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Philosophie der Neurokognition, Philosophie des Geistes und Philosophie der Physik. www.lyre.de 17 |
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Sonntag, 15. März 2020, 11:45–12:30 Uhr Expert(inn)endiskussion Ein Gehirn denkt nie allein Streitfragen an den Rändern des Neuronalen Moderation: Helmut Fink; auf dem Podium: Claus-Christian Carbon, Bigna Lenggenhager, Holger Lyre, Grischa Merkel Im Gespräch mit den genannten Referent(inn)en wollen wir die aktuellen Konzepte des Externalismus und der Situiertheit noch einmal aufgreifen und mit den großen Fragen der Erforschung »des Geistes«, d.h. der Voraussetzungen und Grenzen geistiger Leistungen, in Beziehung setzen. Welche Arten von Erklärung erfordern welche Grenzziehung der betrachteten materiellen Systeme? Wie fundamental ist die Rolle von Körper und Verkörperung, und inwiefern wirft sie neues Licht auf das alte Problem des Verhältnisses von »Leib« und »Seele«? Auch die Einbeziehung der sozialen Umwelt erweitert die traditionellen Konzepte der Neurowissenschaften, ebenso wie die wachsende Leistungs- und Einsatzfähigkeit künstlicher informationsverarbeitender Systeme. Wo steht die Forschung und welche Fortschritte sind in absehbarer Zeit zu erwarten? Und wo ist die gesellschaftliche Akzeptanz möglicher Folgen der Hirnforschung kritisch zu diskutieren? 18 |
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Für jeden etwas dabei Bücher und mehr auf shop.kortizes.de Aktuelle News auf twitter.com/kortizes Aktuelle Videos auf youtube.com/kortizes Wissenschaft & Philosophie für die Ohren auf podcast.kortizes.de Alle aktuellen Veranstaltungen auf kortizes.de/events 19 |
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Buchempfehlungen Autorinnen / Autoren Appel, Markus (Hrsg.) Ayan, Steve Beck, Henning et al. Beckermann, Ansgar Blakemore, Sarah-Jayne Brand, Lukas Braun, Rüdiger Titel Die Psychologie des Postfaktischen: Über Fake News, »Lügenpresse«, Clickbait & Co. Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens Verlag Jahr Springer 2020 Klett-Cotta 2019 Heyne 2013 Piper 2013 Lagato 2014 Heyne 2015 Heyne 2018 Lagato 2015 Blessing 2019 Lagato 2019 Springer 2017 UTB 2011 Fischer 2018 Friedr. Pustet 2019 Kösel 2019 Loewe 2019 Suhrkamp 2019 Siedler 2017 Piper 2019 Suhrkamp 2018 Piper 2019 Ullstein 2019 DVA 2019 Carl Auer 2017 Herder 2019 Ullstein 2017 Hörbuch HH 2019 Kunstmann 2019 Kunstmann 2018 Knesebeck 2019 Alibri 2013 Alibri 2010 Kortizes 2020 mentis 2016 mentis 2015 mentis 2014 mentis 2013 mentis 2012 mentis 2011 mentis 2010 mentis 2008 mentis 2006 Auflage 2. Aufl. Preis € 19,99 17,00 8,99 11,00 15,90 9,99 9,99 15,90 22,00 19,90 24,99 16,99 18,00 16,95 22,00 16,95 15,00 26,00 24,00 34,00 20,00 12,00 20,00 24,95 12,00 16,99 17,00 20,00 20,00 20,00 20,00 18,00 18,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 25,00 2. Aufl. 4. Aufl. 11. Aufl. Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: Sonderpreis: 20 |
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Autorinnen / Autoren Finzen, Asmus Titel Normalität: Die ungezähmte Kategorie in Psychiatrie und Gesellschaft Was wirklich wirkt: Kompass durch die Welt der sanften Medizin Zärtlichkeit: Eine Philosophie der sanften Macht Hormonelle Intelligenz: Wie Hormone uns prägen, bereichern und klüger machen Verlag Jahr Psychiatrie-V. 2018 Droemer 2019 Springer 2019 Springer 2019 Matthes&Seitz 2019 Aufbau-Verlag 2020 C. H. Beck 2019 Klett-Cotta 2019 C. H. Beck 2019 Mosaik 2019 Schattauer 2019 C. H. Beck 2019 Schattauer 2019 Droemer 2018 Penguin 2016 Pantheon 2019 Bertelsmann 2018 Fischer 2019 Prestel 2019 Europa 2019 Springer 2019 Grin 2010 Springer 2019 Springer 2019 Beltz 2019 Riva 2018 Ludwig 2018 Gütersloher V. 2019 Riva 2019 mentis 2007 Diogenes 2019 Hogrefe 2019 Riva 2019 mentis 2009 mentis 2019 mentis 2019 Gütersloher V. 2019 Angelika Lenz 2019 C. H. Beck 2019 Berlin 2018 Droemer 2018 Hanser 2019 Auflage 2. Aufl. 7. Aufl. Preis € 20,00 9,99 18,00 16,99 28,00 18,00 18,00 22,00 14,95 22,00 20,00 19,95 20,00 22,99 14,00 20,00 20,00 12,00 25,00 18,00 54,28 39,99 19,99 19,99 22,95 19,99 22,00 22,00 24,99 25,00 25,00 29,95 14,99 34,90 29,90 29,90 22,00 19,90 24,95 24,00 9,99 17,00 Sonderpreis: 4. Aufl. 3. Aufl. 21 |
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Autorinnen / Autoren Perry, Nicolette; Perry Elaine Rosenzweig, Rainer (Hrsg.) Rosenzweig, Rainer (Hrsg.) Sachser, Norbert Searls, Damion Singer, Wolf; Ricard, Matthieu Singer, Wolf Stephan, Achim Titel Heilpflanzen für Kopf und Seele Verlag Jahr Haupt 2019 Kunstmann 2019 Fischer 2020 Springer 2017 dtv 2019 mentis 2010 mentis 2009 Klett-Cotta 2019 Klett-Cotta 2018 Vandenh. & R. 2017 Rowohlt 2019 Rowohlt 2018 Hanser 2017 Fischer 2019 Piper 2019 Blessing 2019 Rowohlt 2019 btb 2019 Insel 2019 Alibri 2018 DuMont 2019 Suhrkamp 2018 Suhrkamp 2008 Suhrkamp 2003 Suhrkamp 2002 Beltz 2019 Springer 2018 mentis 2016 J.B.Metzler 2013 Klett-Cotta 2019 Goldmann 2019 ZS Verlag 2019 DuMont 2019 Hogrefe 2017 Droemer 2019 Lübbe 2020 Tropen 2019 Westend 2019 Fischer 2019 Heyne 2019 Auflage Sonderpreis: Sonderpreis: 13. Aufl. 4. Aufl. 4. Aufl. Preis € 26,00 26,00 14,00 19,99 20,00 25,00 25,00 25,00 15,00 19,00 22,00 22,00 38,00 14,00 16,00 22,00 22,00 25,00 18,00 29,00 26,00 12,00 10,00 13,00 17,00 22,95 19,99 48,00 29,95 22,00 14,00 24,99 34,00 29,95 16,99 10,00 17,95 22,00 18,00 20,00 7. Aufl. 8. Aufl. 3. Aufl. 7. Aufl. 2. Aufl. 22 |
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Buchempfehlungen Bücher unseres Partners Springer Nature
Autorinnen / Autoren
Altenmüller, Eckart
Asendorpf, Jens B.
Behrendt, Frank; Ulsamer, Bertold Bewersdorff, Jörg
Donick, Mario
Farmelo, Graham
Frings, Stephan; Müller, Frank
Gatterer, Gerald; Croy, Antonia
Goerigk, Chr.; Schmithüsen, F.
Görnitz, Thomas; Görnitz, Brigitte Hawlitzeck, Jörg
Heining, Norbert
Henning, Klaus
Huemmler, Holm Gero
Küppers, E.W. Udo
Lehmann, Konrad
Mainzer, Klaus
Montag, Christian
Mukerji, Nikil
Ng, Annalyn; Soo, Kenneth
Ölsböck, Natalia
Politycki, Matthias; Sommer, Andreas Urs Poltrum, Martin; Rieken, Bernd (Hrsg.) Prölß, A.; Schnell, Th.; Koch, L. J.
Rogge, Klaus-Eckart
Schreiber, Ulrich C.
Smolka, Heide-Marie; Turecek, Katharina Sprakties, Gerhard
Steffen, Andreas
Zeyringer, Jörg; Hütter, Adi
Zitzler, Eckart
Titel Jahr
Vom Neandertal in die Philharmonie 2018 Persönlichkeit: Was uns ausmacht und warum 2018 Von Kindern lernen 2020 Glück, Logik und Bluff 2018 Die Unschuld der Maschinen 2019 Der seltsamste Mensch 2018 Biologie der Sinne 2019 Geistig fit ins Alter 4 2018 Der Psycho-Comic 2019 Von der Quantenphysik ins Bewusstsein 2016 Das Zukunfts-Mindset 2018 Glücksprinzipien 2019 Smart und digital 2019 Relativer Quantenquark 2019 Die humanoide Herausforderung 2018 Das schöpferische Gehirn 2018 Künstliche Intelligenz. Wann übernehmen die Maschinen? 2019 Persönlichkeit. Auf der Suche nach unserer Individualität 2016 Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstands 2017 Data Science. Was ist das eigentlich?! 2018 Meine kleine Seelenwerkstatt 2019 Haltung finden 2019 Seelenkenner Psychoschurken 2017 Psychische Störungsbilder 2019 Verstehen Sie Ihre Seele? 2018 Das Geheimnis um die erste Zelle 2019 Zum Glück mit Hirn 2018 Happy-aging statt anti-aging 2019 Impulse zur eigenen Veränderung 2019 Teamgeist 2019 Dem Computer ins Hirn geschaut 2017
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Fink · Rosenzweig (Hrsg) · Was hält uns jung? Neuronale Perspektiven für den Umgang mit Neuem
ißt es. Aber neben dem ngsprozesse unterliegen n Gesetzen. Lernvorgänge
eit und höherem Alter, eben sich im Lebenslauf. enerationen.
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Eckart Altenmüller,
ne Müller & Merlin Bittlinger, nd Harald Seubert.
Helmut Fink ·.Rainer Rosenzweig (Hrsg.)
Was hält
uns jung?
Neuronale Perspektiven für den Umgang mit Neuem
Helmut Fink und
Rainer Rosenzweig (Hrsg.):
Was hält uns jung?
Neuronale Perspektiven
für den Umgang mit Neuem
Kortizes 2020
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Rainer Rosenzweig (Hrsg.):
Freude, Liebe, Hoffnung im Spiegel der Neurowissenschaft Kortizes 2020 Symposiums-Sonderpreis: € 18,00 im Buchhandel: € 19,80
Hirn im Glück
2. Aufl.
M an sei so alt wie man sich fühlt, heißt es. Aber neben dem Gefühl gibt es auch Fakten. Alterungsprozesse unterliegen biologischen und psychologischen Gesetzen. Lernvorgänge
unterscheiden sich zwischen früher Kindheit und hohem Alter, Wahrnehmung und Urteilsbildung verschieben sich im Lebenslauf.
Die Plastizität des Gehirns verbindet die Generationen.
Aktuelle Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Medizin, Entwicklungs- psychologie und weiteren Forschungsfeldern tragen zu unserem Selbstverständnis als aufgeschlossene Individuen bei. Auch die philosophische Ideengeschichte und der gesellschaftliche Wandel beeinflussen Wege und Irrwege zwischen Jugendwahn und Alters angst.
Die Weltoffenheit des Menschen ist Chance und Aufgabe zugleich. Dies gilt evolutionär wie biographisch, für die Menschheit als ganzes ebenso wie für jede/n Einzelne/n. Wie also meistert unser Gehirn den Umgang mit Neuem? Experten erläutern die Beiträge der Fachwissenschaften.
Mit Beiträgen von Eva-Maria Albers, Eckart Altenmüller, Annette Baudisch, Henning Beck, Martin Korte, Sabine Müller & Merlin Bittlinger, Rolf Oerter, Martina Schmidhuber
und Harald Seubert.
Helmut Fink ·.Rainer Rosenzweig (Hrsg.)
Hirn im Glück
Freude, Liebe, Hoffnung
im Spiegel der Neurowissenschaft
Fink · Rosenzweig (Hrsg) · Was hält uns jung? Neuronale Perspektiven für den Umgang mit Neuem
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Vorschau:
Mit dabei:
Prof. Dr. Gregor Eichele, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie Die innere Uhr:
Vom Molekül zum Erleben
... und viele weitere Referentinnen und Referenten!
Das Programm wird ab Frühsommer 2021 verfügbar sein.
Wir freuen uns, wenn Sie auch wieder dabei sind!
Symposium Kortizes 2021
Zeit · Geist · Gehirn
Neurowissenschaft und Zeiterleben
Oktober 2021
Germanisches Nationalmuseum
kortizes.de/symposium
Kortizes – Institut für populär- wissenschaftlichen Diskurs gGmbH Büro: Ostendstr. 185 A · 90482 Nürnberg www.kortizes.de · info@kortizes.de